Die Pflanzen und der Boden
Unsere Gärtnerei mit ca. 1,5 ha Freiland und 500 qm unter Folie soll die ganzjährige Vollversorgung unserer MitbäuerInnen mit Gemüse und zukünftig auch mit Obst und Beeren sicherstellen.
Juliette Lahaine ging im Jahr 2017 auf Markus Poland zu und warb für das Konzept der solidarischen Landwirtschaft. Schon in diesem Jahr begannen sie mit der Planung, und Juliette aka "Jette" begann 2018 ein sehr karges und sandiges Stück Land zu beackern. Vom Brunnen bis hin zum Einzäunen des Geländes, über den Bau eines Gewächshauses und das Aufstellen zweier Container stemmte der LandKulturHof e.V. im ersten Jahr viel auf dem neuen Gemüseacker.
Mit Thomas Urban wurde im Jahr 2019 das Team erweitert. Er brachte weitere Folientunnel und Arbeitsgeräte für die Gärtnerei mit und so wurde gemeinsam das Projekt vorangetrieben.
Jette als ausgebildete Obstgärtnerin und Thomas als Demeter-Gemüsebauer ergänzen sich dabei sehr gut. Es entsteht eine ausgewogene Mischung aus einem ertragsorientierten Anbausystem und nachhaltigen/ökologischen Arbeitsmethoden.
An den Idealen eine eigene Kompostwirtschaft, eine ganzjährige Versorgung mit Gemüse und der rein regionalen Vermarktung halten wir stets fest. Im geschlossenen Hofkreislauf versuchen wir regelmäßig unsere Tiere in die Fruchtfolge zu integrieren und so eine regenrative Landwirtschaft zu schaffen, die den Boden auf- und nicht abbaut.
Durch die Unterstützung des Fördervereins SoLaWi Klein Trebbow wurden im Jahr 2020 die ersten Bäume und Sträucher in einen Waldgarten gepflanzt und so die gesamte Umgestaltung der einstigen "Sandwüste" hin zu einem lebendigen Biotop vorangetrieben.
Wir können eine Veränderung in der Flora und Fauna schon nach wenigen Jahren beobachten. Unser Ziel ist es, ein kleines stabiles Ökosystem zu schaffen, in dem wir auch noch in vielen Jahren und trotz aller Herausforderungen des Klimawandels und der wachsenden Weltbevölkerung nachhaltig gesunde Lebensmittel anbauen können.
Der "Sandacker" war vielleicht nicht von Beginn an der fruchtbarste Ort aus gemüsebaulicher Sicht, doch hat er sich über die Jahre zum Treffpunkt und Freiraum für viele Menschen etabliert. Neben den jungen Menschen, die ihr FÖJ (freiwilliges ökologisches Jahr) bei uns am Hof absolvieren, helfen immer wieder MitbäuerInnen oder freiwillige HelferInnen im Garten mit. Wir wollen diesen Ort der gemeinschaftlichen Begegnung und der nachhaltigen und ökologischen Entwicklung gemeinsam gestalten. Die wahre Fruchtbarkeit dieses Ortes liegt in der Begegnung der Menschen und in der Rückbesinnung auf den Wert der Natur, und diese überträgt sich Stück für Stück auch auf den Boden von dem wir leben!
Unsere prinzipiellen Arbeitsmethoden in Kürze:
Permakultur - Regenerative Landwirtschaft
- nach Möglichkeit geschlossener Bertriebskreislauf unter Verwendung betriebseigener Mittel, auch aus unserer angeschlossenen Tierwirtschaft
- Terra Preta & Bokashi für unseren Kompost
- Obstanbau als Waldgarten mit Kräutern
- Hühnermobile, Bienen
- Förderung von Nützlingen (Benjeshecken, Blühflächen, Artenvielfalt, ...)
- vielfältige Kooperationen in der Region bereichern uns mit wissbegierigen HelferInnen und organischem Material
- geplant ist das Anlegen eines Teiches
Market Gardening - Biointensiv Methode
- intensive Flächennutzung auf kleinem Raum
- permanente Beete ermöglichen effizienten Bodenaufbau
- wenig Bodenbewegung, oberflächliche Bodenbearbeitung (Abdecken, Abflammen, Mulchen, Tiefenlockerung mit Gabel)
- vielfältige Fruchtfolge
- Anbau unter Folie (+ eigene Jungpflanzenanzucht)
- ganzjähriger Anbau
- Gewinnung von eigenem Saatgut
Dünger
- keine chemisch-synthetischen Dünger
- dafür organische Dünger (Kompost, Hühner, pflanzl. Vinasse und Phytogran, Gesteinsmehl..)
- Fruchtfolge
Pflanzenschutz
- keine chemisch-synthetischen Mittel
- dafür biologischer Pflanzenschutz (Insekten/Nützlinge, Hühner, Katzen, Vögel, Pflanzenöle & -brühen, Gesteinsmehl, ..)
- eine lange Liste von vorbeugenden Maßnahmen (z.b. Pflanzenstärkung durch Ackerschachtelhalm und insgesamt durch eine artgerechte Pflanzenhaltung ;)